Kriseninterventionsteam hilft bei Infektionsgeschehen in Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe
- Erschienen amDie Corona-Pandemie hat allen enorm viel abverlangt. Die Gesundheitsämter sowie die Einsatzstäbe in den Landkreisen und kreisfreien Städten waren und sind unermüdlich im Einsatz, damit das Infektionsgeschehen beherrschbar bleibt. In den Einrichtungen und besonderen Wohnformen im Land Brandenburg sind in den letzten Wochen und Monaten Vorbereitungen getroffen und Maßnahmen umgesetzt worden, um die Gefährdung der hier lebenden Menschen und des Personals möglichst gering zu halten. Bislang waren größere Infektionsausbrüche in Pflegeeinrichtungen auf Einzelfälle beschränkt. Derzeit liegen keine Informationen über betroffene Bewohnerinnen und Bewohner oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe vor.
Trotz aller Vorbereitung und getroffenen Maßnahmen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der Ernstfall eintritt. Unser Anliegen ist, dass bei einem Infektionsausbruch die betroffene Einrichtung bestmöglich unterstützt und begleitet wird, zum Wohle der Bewohnerinnen und Bewohner. Grundsätzlich stehen die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte in Fragen des Infektionsschutzes mit Rat und Tat zur Seite. Die von den Gesundheitsämtern angeordneten Maßnahmen müssen durch die Einrichtung schnell und konsequent umgesetzt werden. Doch bei der Bewältigung der neuen Situation ergeben sich für Einrichtungen oftmals Fragen und Probleme, die über das Infektionsschutzrecht hinausreichen:
- Welche Möglichkeiten gibt es bei Personalengpässen?
- Wie können die angeordneten Maßnahmen im Einrichtungsalltag am besten umgesetzt werden?
- Wie können die Rechte und Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner in dieser Ausnahmesituation möglichst gewahrt bleiben?
- Wie kann dem berechtigten Informationsbedarf der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch der besorgten Angehörigen, nachgekommen werden?
Deshalb wurde im April 2020 ein sogenanntes COVID-19-Kriseninterventionsteam für Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe (K.I.T.) eingerichtet. Diesem gehören Vertreterinnen und Vertreter des MDK Berlin-Brandenburg, der Pflegekassen sowie der Aufsicht für unterstützende Wohnformen an. Es wird immer dann tätig, wenn es von einer Einrichtung selbst oder von einem Gesundheitsamt angefragt wird.
Das K.I.T. hat nicht den Auftrag, nach Ursachen zu forschen oder Versäumnisse aufzudecken. Sein Auftrag ist es, Unterstützungsbedarfe der Einrichtung zu klären und bei deren Erfüllung zu helfen.
Bereits in zwei Fällen konnte das K.I.T. dabei unterstützen, gemeinsam mit dem Gesundheitsamt und der betroffenen Einrichtung geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Probleme im Umgang mit Infektionsausbrüchen in Einrichtungen zu überwinden.